Das Passformmodell von Pesso in Pädagogik Psychotherapie und Psychosozialer Begleitung mit dem Pferd
2,5 tägiges Fachseminar
8,9,10 juni 2018 HippoCampus, De Bult 2 6027RG Soerendonk NIederlande¾ Stunde von Aachen ½ Stunde von Venlo entfernt
Ein neuer Termin steht in Kurze in Aussicht
Anmeldung ùber die Seite des DKTHR : https://www.dkthr.de/de/weiterbildung/fachseminare/1011-11112017-das-passformmodell-nach-pesso-in-der-paedagogischen-psychotherapeutischen-und-psychosozialen-arbeit/
Dr.Ulrike Thiel:
In Österreich promovierte klinische Psychologin, Reittherapeutin (OEKTKR), Reit und Voltigier Lehrerin, Sportlehrerin, Richterin Dressur, Behindertenreitlehrerin. Sie hat in ihrem Berufsweg wissenschaftlich in der Forschung gearbeitet, eine eigene Therapiepraxis geleitet, im Justizvollzug und für das Jugendamt als Psychologin und Gutachterin gewirkt. Seit 25 Jahren ist sie nun in den Niederlanden tätig und leitet seit 1994 das Institut für Equitherapie und Pferdesportpsychologie HippoCampus, wo sie die Psychomotorik des Reitens und der Pferdeausbildung lehrt. Seit nunmehr 17 Jahren entwickelt und leitet sie für den Verband „Nederlandse Stichting Helpen met Paarden –Equitherapie“ die Ausbildung und Weiterbildung von Equitherapeuten SHP. Für diesen Verband saß sie zwei Jahre im Vorstand des FATP und einigen Arbeitsgruppen der FRDI und koordinierte für SHP ein EU Projekt. Sie war maßgeblich an der Entwicklung des Passformmodells im Rahmen der Equitherapie SHP-E(Nl) beteiligt indem sie das der körperorientierten Psychotherapie nach Pesso Boyden zugrundeliegende Modell für das therapeutische Reiten adaptiert hat. Seither formt dieses Modell eine der Grundlagen von Equine Mediated Therapy nach SHP-E(Nl).
Prof Dr.Iman Baardman:
Prof. Iman Baardman lehrte an der Freien Universität Amsterdam Psychomotore Therapie als Universitätsdozent und ist Ausbilder und Lehrtherapeut der Niederländischen "Pesso-Vereniging" des Verbandes der die Ausbildung für "Körperorientierte Psychotherapie nach Pesso Boyden" organisiert. Herr Baardman hat schon vor einigen Jahren an Weiterbildungen unserer von SHP ausgebildeten Equitherapeuten mitgearbeitet. Er übernimmt den Part der Auseinandersetzung mit dem Pesso-Konzept und dessen wissenschaftlicher Unterbauung sowie einiger praktischer Übungen.
Rollenverteilung im Seminar:
Dr. Ulrike Thiel, die im Rahmen des Equitehrapiekonzeptes von SHP-E(NL) das Passformmodell von Pesso zu einem Bestandteil des therapeutischen Reitens nach den Richtlinien von Equitherapie (SHP-E(Nl)) entwickelt hat, übernimmt den Part der Adaptation des Passformmodelles für das therapeutische Reiten. Und dann für unterschiedliche Erscheinungsformen desselben in der Heilpädagogik, Psychologie, Psychotherapie, Entwicklungsförderung und psychosozialen Begleitung.
ACHTUNG
Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Prof Iman Baardman gestern seine bisher mehrfach bewährte und inspirierende Mitarbeit an der Veranstaltung zu seinem großen Bedauern absagen musste da er plötzlich von ernstlichen Gesundheitsproblemen heimgesucht worden ist, die ihm eine Teilnahme an dem Seminar nicht gestatten.
Wir konnten trotz des kurzfristigen Termins dankenswerterweise für den Part, den er im Rahmen des Seminars, den er als quasi „normaler Pessotherapeut“ im Dialog mit einem „Pessoorinetierten Equitherapeuten“ eingenommen hätte Frau Christine Sarembe gewinnen und freuen uns Sie Ihnen als die neue Co-Dozentin bereits im Vorfeld präsentieren zu können.
Christine Sarembe ist Psychomotorische Therapeutin und Pesso Therapeutin. Sie kommt ursprünglich aus Deutschland, lebt aber seit 1984 in den Niederlanden.
Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet sie in der Psychiatrie. Ihre Schwerpunkte darin sind die Arbeit mit Depressionen und Angststörungen. Zusammen mit einem Kollegen leitet sie Pesso Therapie Gruppen in der Praxis ‘Belloods’ in Epe. Momentaan rundet sie eine Coachingsausbildung an dem ITIP Instituut,
school voor leven en werk, ab. In ihrer Arbeit geht Christine davon aus, dass jeder Mensch nach einem sinnvollen Leben strebt und dass er den Wunsch in sich trägt, sich seinen Anlagen entsprechend optimal zu entwickeln. Sie sieht ihre Arbeit als ein Mittel um Veränderingsprozesse zu ermöglichen, die dem Klienten helfen, um mehr in Einklang mit dem zu kommen, was ihm im Leben wirklich wichtig ist. Dies in Übereinstimmung mit den eigenen Bedürfnissen und Talenten (Ressoucen und Fertigkeiten) und im Zusammenspiel mit seiner Umwelt. Durch eine stärkere Verbindung mit dem eigenen Körper kann mehr Harmonie entstehen zwischen dem Denken, dem Fühlen und dem Handeln.Die therapeutische Beziehung zum Klienten steht in ihrer Arbeit zentral. Von hier aus kann der Klient sich öffnen, für alles was er an Verarbeitung und Veränderung möglich machen möchte .
Total 2,5 Tage mit Netto (4+10+ 4 Arbeitsstunden a 45 Minuten)
Freitag: 16:00 - 20.00 (4 netto Stunden a 45 Minuten) Ankunft,
Kennenlernen der Kollegen, des Veranstalters und Führung durch die Anlage. Gemeinsame Planung der allgemeinen und persönlichen Zielsetzungen, Einführung in das Passformmodell nach Pesso im Rahmen des Therapeutischen Reitens, Gemeinsames Buffet und Ausklang mit Vorbereitung auf die kommenden 2 Tage
Samstag: 9:30 bis 18:30 Uhr. mit Mittagsbuffet (10 Arbeitsstunden a 45 Minuten plus Mittagspause und Kaffeepausen)
Entdecken das Passformmodelles von Pesso anhand der theoretischen Grundlagen sowie praktischer Übungen ohne und mit dem Pferd. Es wird gezeigt wie das Passformmodell von Pesso selbst durch die Einbeziehung des Pferdes und das bedingungslose Getragen werden, das nur das Pferd bieten kann eine extra Dimension bekommt, und wie andererseits die Erarbeitung der Klienten Ziele nach Bedürfnissen, Ressourcen und Fertigkeiten dem Equitehrapeuten mehr Tools in die Hände geben um mit dem Pferd Bedürfnisse befriedigen, Ressourcen aktivieren und Fertigkeiten vergrößern zu können
Sonntag: 9:30 bis 14:30 Uhr mit Mittagsbuffet (5 Arbeitsstunden a 45 MInuten Plus KJaffeepause plus Mittagspause)
Fortsetzung der noch offenen Punkte des zweiten Tages plus Erarbeitung für jeden Teilnehmer sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten anhand eines Fallbeispieles in der Pädagogik, Psychologie, Psychotherapie und Entwicklungsförderung sowie psychosozialen Begleitung.
Die Teilnehmer erhalten
Weitere Informationen
https://de.wikipedia.org/wiki/Pesso-Therapie
Pesso Boyden System Psychomotor (PBSP) ist eine Form der Körperorientierten Psychotherapie, die seit Anfang der 1960er-Jahre von Albert Pesso (* 19.9.1929 † 19.05.2016)[1], [2] und Diane Boyden-Pesso (* 08.08.1929 † 04.03.2016)[3] entwickelt wurde. Sie verfolgt einen eigenen ganzheitlichen Ansatz, der auch Elemente analytischer, kognitiver, humanistischer und systemischer Psychotherapie umfasst. Im deutschsprachigen Raum ist die Bezeichnung Pesso-Therapie oder Pesso-Psychotherapie üblich.
Umschreibung des Inhaltes:
Im Zuge der Entwicklung meiner eigenen equitherapeutischen Praxis sowie der Projektentwicklung von therapeutischem Reiten in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, einem Internat für Kinder und Jugendliche mit Lern- und Verhaltensproblemen und weiteren heilpädagogischen Einrichtungen suchte ich nach einem fundierten Konzept als Basis für die Arbeit mit Pferden als “Co-Therapeuten” mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im pädagogischen, psychosozialen und psychotherapeutischen Kontext in Anlehnung an die Arbeit im Heilpädagogischen Voltigieren nach dem Konzept von Kröger (Kröger 1977; Kröger 1982; Kröger 1990; Kröger 1996). Vor allem galt es, die Rolle des Pferdes im Rahmen dieser Maßnahmen mit unterschiedlichen Zielgruppen und Indikationen zu definieren und auch modellhaft bei der Ausbildung zum Equitherapeuten mit unterschiedlichen Spezialisierungen weitergeben zu können. Aufgrund meiner persönlichen Entwicklung und Ausbildung (Klinischer Psychologe, Kinderpsychologe und Psychotherapeut, heilpädagogisches Voltigieren/Reiten ÖKThR und Behindertenreitlehrer ÖKThR) sowie meiner klassischen hippischen Ausrichtung war für mich klar, dass Heilpädagogisches Voltigieren als Basis für diese Arbeit mit Pferden und Klienten dienen sollte. In weiterer Folge hat sich in einem längerer Prozess von Nachdenken, Studium, Praxiserfahrung, Diskussion mit Kollegen und Erprobung in einigen Projekten ein Equitherapeutischen Konzept entwickelt, dass es nicht nur mir selbst ermöglicht, meine ”normale” oder „nicht hippische“ Therapiepraxis mit dem therapeutischen Reiten integrativ zu betreiben. Auch gelang es damit ein Basiskonzept auf verständliche Weise an angehende Equitherapeuten, die aus unterschiedlichen helfenden und heilenden Grundberufen kommen, weiter zu geben. Dabei habe ich meine “psychotherapeutische Heimat” in körperorientierter Psychotherapie nach Pesso (Pesso-Boyden Psycho-Motor Therapy- PBSP) finden können, die mir als psychodynamisch orientierte theoretische Basis für die pädagogische und psychotherapeutische Arbeit nach dem Passformmodell (zum individuellen Klienten passendes Angebot der Bedürfnisbefriedigung, Ressourcenaktivierung und Entwicklung von Fertigkeiten) mit Hilfe des Pferdes dienen kann. Gleichzeitig bietet sie auch eine praktisch-methodische Grundlage für mein vor 15 Jahren erstelltes und seither weiterentwickeltes Konzept von Psycho-motorisch-therapeutischem Voltigieren (PMTV- Psycho-motorisch therapeutisches Voltigieren) als psychodynamisch orientierte Version der Psychotherapie (als verarbeitende Therapie) mit dem Pferd als, auch PSMV (Psycho-sozial-motorisches Voltigieren) als psychosoziale, unterstützende Therapieform. PMTV wie auch PSMV ermöglicht eine große Bandbreite der Anwendung bei verschiedensten Indikationen von schwerer chronischer Psychiatrie, bis zu Selbsterfahrungsgruppen für Reiter, die mehr über sich selbst und Ihr Verhältnis zum Pferd wissen wollen. Meinen jugendlichen und erwachsenen Klienten, Pferden und mir selbst macht diese Form der Therapie, als gemeinsame Entdeckungsreise durch Körper und Seele, viel Freude. Auch bietet PMTV angehenden Equitherapeuten in der Ausbildungsphase ein gutes Rüstzeug, um auf bauend auf Ihre Kenntnisse im Heilpädagogischen Voltigieren (HPV), psychotherapeutisch und psychosozial unterstützend mit dem Pferd arbeiten zu können. Auch hilft diese Modell beim Übergang von pädagogischen Maßnahmen zu therapeutischen Prozessen, wie sie vor allem bei jugendlichen Klienten häufig vorkommen können.
Pesso-Boyden Psychotherapie (PBSP) ist eine psychodynamisch orientierte Therapieform, die essentielle Befriedigung von (in der individuellen Entwicklungsge vernachlässigten menschlichen Grundbedürfnisse berücksichtigt und am Heilungsprozess beteiligt, die zu einem veränderten Erleben des eigene Selbst und seiner Sicht auf und seinen Umgang mit der Umwelt führen soll. Ziel ist ein Lebensgefühl worin aus einem wiederhergestellten Vertrauen in das eigene Selbst und die Umwelt ein bedeutungs- und freudvolles Erleben des Individuums und der Interaktion mit der Umgebung möglich wird. PBSB bietet dem Klienten einen räumlichen und zeitlichen Rahmen und Strukturen an, in denen er über sein eigenes Körpergedächtnis Zugang zu seinen unbefriedigten Bedürfnissen finden kann, die dann auf symbolische Weise im Hier und Jetzt in Form einer Re-Inszenierung der historischen Gegebenheiten (re enhancement) adäquate Befriedigung finden können. Die Ressourcen von Körper, Geist und Seele werden dabei angesprochen, um alternative Gedächtnisstrukturen zu erstellen, die schließlich helfen können, die alten historischen negativen Engramme in ihren verunsichernden Auswirkungen auf das heutige Erleben zu neutralisieren. Ziel ist den ursprünglichen Entwicklungsprozess des eigenen wahren Selbst praktisch zu korrigieren ohne die historischen Gegebenheiten löschen zu wollen, da sie auch Teil des eigenen Selbst sind. Ergänzung anstelle von Verdrängung, Verleugnung und Coping ist angesagt. Mehrere solcher Prozesse sollen helfen, dem Klienten zu ermöglichen, das eigene wahre Selbst finden zu können, das ihm in die Wiege gelegt worden ist. Das Selbst, das sich entwickeln hätte können, wenn die menschlichen Grundbedürfnisse Nahrung, Platz, Unterstützung Schutz und Begrenzung in ausreichendem Masse im Zuge seiner Entwicklungsgeschichte adäquat befriedigt worden wären. Das Selbst, dem es gelingt, die inneren biologischen Polaritäten zu integrieren, ein positives Selbstbewusstsein zu entwickeln, das darüber hinaus Vertrauen in die Selbstorganisation und Selbststeuerung sein eigen nennt. Mit anderen Worten, die eigene Persönlichkeit in ihrer Einzigartigkeit zu entwickeln (wie es im tatsächlichen historischen Entwicklungsprozess noch nicht gelungen ist) und sich selbst zu schätzen. Daraus entsteht eine neue Erlebnisperspektive auf das tägliche Leben und es kann daher in einen neuen Qualität dieses Lebens erlebt werden. Aspekte der Psychoanalyse, Psychodynamik und systemisch-familientherapeutischer Ansätze werden in eine Behandlungsphilosophie kombiniert mit Klienten zentrierter Ausrichtung integriert. In die Methode wird das Verständnis der physiologischen, neurophysiologischen und psychologischen Entwicklungsgeschichte des Menschen mit aufgenommen. Aus der neuro- wahrnehmungs- und gedächtnispsychologischen Forschung wird eingebracht, dass bedeutungsvolle Gedächtnisspuren, die uns täglich in unserem Wahrnehmen der Umwelt und unser selbst, unser Fühlen, und Erleben, beeinflussen über Körperarbeit (Bewegung, Kontakt und Interaktion) in ihrer Energie trassiert und Prozess massig in die Arbeit einbezogen werden. Klienten bekommen die Chance ihre eigene psychische und physischen Energie auf der Suche nach Aktion und Interaktion nonverbal und verbal auszuloten, und deren Bedeutung zu erfassen. So können sie praktisch im „Spagat“ zwischen nonverbaler – emotional, intuitiv- körperlicher und verbal-kognitiver Verarbeitung der eigenen Geschichte diese „reparieren“ und mit dem heutigen Erleben in Verbindung bringen ohne sich dabei zu überfordern oder vor den Erinnerungen flüchten zu müssen. Körperhaltung, bewusstes und unbewusstes Bewegen, physische Symptome und Erlebnisse bringen den Klienten auf die Spuren und in Kontakt mit seinen psychologischen Konflikten, unerfüllten Bedürfnissen und traumatischen Erlebnissen. Diese werden nicht verbal ausdiskutiert sondern erlebt und Lösungen im Erleben und Begreifen im tatsächlichen Sinn (körperlich, geistig und seelisch) gesucht und Erlebnis massig verankert. In den letzten Jahren haben die neuesten Forschungsergebnisse im Bereich der Neuropsychologie, Psychomotorischen Forschung sowie Gehirnforschung diesen Ansatz weitgehend unterstützen können. Ebenso zeigt sich, dass die meisten psychotherapeutischen Modelle – ob sie nun ursprünglich mehr vom kognitiven, verbalen, psychodynamischen Ansätzen herkommen, sich einander immer mehr annähern, da überall die Erfordernis der Einbeziehung körperlicher und emotioneller Anteile und eines ganzheitlichen entwicklungsorientierten Ansatzes spürbar wurde. Insofern eignet sich dieser Ansatz in der Equitherapie daher auch für Psychotherapeuten, die ursprünglich aus anderen Ansätzen kommen, in der Arbeit mit dem Pferd nun aber körperorientiert und ganzheitlich arbeiten wollen.
Verpflegung:
Link zu Wohnmöglichkeiten
https://www.hippocampus-nl.de/hotels-pensionen-und-campings
Route und Lage
https://www.hippocampus-nl.de/routebeschreibung-hippocampus
Information zum Pesso Boyden Psychomotor Therapiekonzept