Psychomotorik des Reitens

Siehe hierzu auch den Artikel   Feine HIlfen: Die Psychomotorik von Reiter und Pferd

Ulrike Thiel befasst sich mit Erkenntnissen über psychomotorische Lernprozesse,
dem Dialog in der Bewegung und der Beziehung von Reiter und Pferd. Diese Dinge stellt sie über das
„Stimulus-Respons-Reiten“, diverse Dominanzmethoden und einfachen „Gebrauchsanweisungen“
beim Reiten und im Umgang mit dem Pferd. Dann ist es viel leichter, sich ins Pferd hineinzuversetzen,
es beim Gerittenwerden zu unterstützen, und auch das Reiten erhält eine andere Dimension.

Mensch und Pferd besitzen arteigene .Merkmale, verfügen aber auch über eine eigene Persönlichkeit und Lebensgeschichte, ein eigenes entwickeltes soziales Bewusstsein, über Gefühle, die eng mit dem Bewegungsempfinden und Körpergedächtnis
verbunden sind, sowie ein sehr komplexes Lernverhalten. Dieses funktioniert nicht linear nach dem Motto: „Man gebe eine Belohnung
oder Bestrafung hinein und gewünschtes Verhalten kommt heraus.“ Und gerade wenn es um Bewegungslernen und Körperempfinden geht – was ja beim Reiten und Gerittenwerden eine große Rolle spielt –, sollten die individuellen Aspekte nicht zur Vereinfachung des Weges, den beide Beteiligte dabei zurückzulegen haben, ausgeklammert werden.

Psychomotorik beschreibt die Zusammenhänge zwischen geistigen und körperlichen Prozessen als enge und wechselseitige Verbindung von psychischen Prozessen und Bewegung. Der neurologische Fachbegriff „Psychomotorik“ wurde aus der Medizin vorerst in die Pädagogik übertragen und hat sich zu einem pädagogischen und therapeutischen Konzept entwickelt. Innerhalb dieses
Bereichs – dem therapeutischen Reiten – bin ich selbst vermehrt darauf gestoßen und habe entdeckt, dass das, was dort bei der Begleitung eines pädagogischen oder heilenden Prozesses zur Anwendung kommen kann, auch beim Reiten sehr hilfreich sein kann.

Gemeinsames Bewältigen von Bewegungsaufgaben Diese enge Verknüpfung von Lernen, Bewegungsplanung, Bewegungs- und
Körperbewusstsein, Emotionen, Wissen, Intelligenz, Erinnerungen usw. sind bei Pferd und Mensch vorhanden und machen eigentlich den Vorgang des gemeinsamen Bewältigens von Aufgaben zu einer schönen Herausforderung