Klassische Ausbildung mit modernen Methoden


 

Was ist unter klassischen Ausbildung für Reiter und Pferd nach modernen Methoden zu verstehen?

HippoCampus arbeitet auf der Basis der klassischen (wiener) Schule in der Tradition von Handler, Podhajsky, und Albrecht. Diese Schule greift auf die Werke von Xenophon und De la Gueriniere zurück und hat sich dann in den Direktiven der Spanischen Hofreitschule  weiterentwickelt.  Die RIchtlinien diser Schule kommen überein mit etwa den Deutschen Richtlinien für Reiten und Fahren, das sich aus der militärischen HdV entwickelt hat, inklusive der Skala der Ausbildung, wie sie auch in den Reglementen der FEI verankert ist

Die klassische Schule zeichnet sich durch folgende Ausbildungsphasen des Pferde aus: 

 

  1. Remontenphase
  2. Campagneschule
  3. Hohe Schule
  4. Schulen über der Erde

 

 

 

 

Klassische Ausbildungsphasen, der Weg: 

 Longenarbeit und Handarbeit:

Vertraut machen des jungen Pferdes mit dem Menschen als Partner: Es lernt „Manieren“, der Mensch unternimmt mit ihm Dinge, die ihm auch Spaß machen (spazieren gehen, frei laufen, gemeinsam spielen), und hilft dem Pferd, ihn zu verstehen und sich auf ihn einzulassen, damit sich aus seiner Fluchttiernatur keine gravierend gefährlichen Situationen ergeben. Es soll sich im Umgang mit dem Menschen nicht zu viel aufregen, da Aufregung bekanntlich einem Dialog und Lernen im Wege steht. Beim Anlongieren
und der Longenarbeit sollen die Muskeln und andere Strukturen des Pferdekörpers auf das Gerittenwerden
vorbereitet werden. Dem Pferd wird die neue Technik des Gehens in Wendungen und später das Ausbalancieren trotz Reitergewichts vermittelt.

Remonten-Phase:

Auf großen Linien das Pferd unter dem Reiter in Balance bringen und an das neue Bewegungsschema
gewöhnen. Das Pferd beginnt, sich zu koordinieren. Stärkung der Muskeln und anderen Strukturen,
um die Basis, im Zusammenspiel mit dem Reiter auf seinem Rücken, für die späteren Phasen aufzubauen.
 

Campagne-Phase: 

Wendungen reiten, nach der Skala der Ausbildung gymnastizieren, ausbalancieren. Das Pferd schließt sich zusehends. Kraft, Schnellkraft und Ausdauer werden entwickelt. Hierzu gehören auch Geländeritte, Gymnastikspringen, Cavalettiarbeit.

 Hohe Schule:

Die dressurmäßige Weiterentwicklung des Pferdes in Versammlung bis zum „Schulpferd“, was im Dressursport dem heutigen Grand-Prix-Niveau entspricht. > Schulen über der Erde: Die Weiterentwicklung der Schulsprünge und Levade aus der Kraft und Technik der vorher erarbeiteten optimalen Versammlung des
Pferdes.

Die Skala der Ausbildung, der Test:

Die Skala der Ausbildung darf nicht mit dem „Skilehrplan“ des Pferdes, also einem Ausbildungsplan, erwechselt werden. Die Skala bietet Beurteilungskriterien an, an denen man ablesen kann, ob ein Pferd getreu dieser Richtlinien ausgebildet wurde und geritten wird und auch, ob es sich beim Gerittenwerden wohlfühlt. Dabei sagt die Schwierigkeit der Übungen, die ein Pferd ausführt, noch nichts darüber aus, ob es die Kriterien der Skala erfüllt. Ein Grand-Prix-Pferd etwa kann in einer Prüfung mehrere oder auch gar keine der Skala-Indikatoren positiv erfüllen, während ein Pferd auf L-Niveau oder ein Freizeitpferd vielleicht alle erfüllt. Es geht also darum, wie das Pferd sich bewegt, welchen Ausdruck es zeigt und woraus wir schließen können, dass es in Balance mit seinem Reiter einen harmonischen Bewegungsdialog führt.


Die „Wohlfühlkriterien“ der Skala sind:

Die aus einer guten Zusammenarbeit mit einem gefühlvollen Reiter resultierende Durchlässigkeit macht es dem Reiter möglich, schon mit kleinsten Bewegungsimpulsen vom Pferd verstanden zu werden. Das Pferd ist bereit, die Bewegungsvorschläge des Reiters direkt in seine Bewegungsplanung einzubauen und umzusetzen.

Die Skala der Ausbildung in Kombination mit dem Können des Reiters führt zu der Harmonie, nach der wir streben. Dabei sollten alle Teilbereiche der Skala, entsprechend dem Ausbildungsgrad eines Pferdes, abgedeckt werden. Natürlich kann ein junges Pferd noch nicht versammelt werden, aber die Vorstufe zur Versammlung, die Geschlossenheit, sollte vom Anreiten an angestrebt werden. Der Lehrplan gibt die Methode vor, die Skala die Aspekte der Durchführung und Beurteilung. Qualitätskriterien, die auf allen Niveaus gelten. Wichtiger als die Spitze der Pyramide zu erreichen ist es, die Stufen einzeln - eine nach der anderen - korrekt zu nehmen, damit das Fundament gut ist und sich Reiter sowie Pferd auf jeder dieser Stufen wohlfühlen,
sich weiterentwickeln, damit der Weg, wie man so schön sagt, zum Ziel wird.

Auch der Reiter braucht seine Lehrphasen und sollte die Skala der Ausbildung für den Reiter erfüllen um das Pferd optimal unterstützen zu können

HIppoCampus bietet Begleitung bei der klassischen Ausbildung von Reiter und Pferd und kann sich hierzu moderner Lehrmethoden aus der Psychomotorik bedienen. (siehe  Lehrmethoden) 

Das individuelle Ziel führt über denselben Weg

Es gibt keine Methode, die diesen sukzessiven Aufbau abkürzen oder einfacher machen kann als die klassische.
Man kann nicht über die Entwicklung anderer Bewegungsmechanismen zu einem ebenso pferdegerechten Ergebnis kommen – und auch nicht ohne das ständige Sich-selbst- Hinterfragen des Reiters. Ich halte die Unterstützung der sinnvollen Bewegungsplanung des Pferdes in einem Bewegungsdialog, wie er in der
klassischen Ausbildung mit richtigem Sitz und Anwendung der Hilfen gelehrt wird, für den Schlüssel zu pferdegerechtem Reiten.